Spinnengifte

Spinnengifte,

 

die Gifte der Spinnen. Das bei den meisten Arten für den Menschen ungefährliches Sekret ist ölig, stark sauer und schmeckt bitter. Das Gift mancher Arten (z. B. der Tarantel) wirkt beim Menschen zersetzend auf die roten Blutkörperchen (hämolytisch) und ruft örtlich begrenzte Reizwirkungen hervor (Entzündung, Schmerzen), während das Gift besonders der Latrodectus-Arten (u. a. Schwarze Witwe) und einiger Kammspinnen (Ctenus-Arten) auf das Nervensystem und über dieses auf die Kreislauforgane wirkt (neurotoxisch), den Gesamtorganismus schwer schädigt (Herzklopfen, Fieber, kalter Schweiß, Atemnot, Gelenkschmerzen, Lähmungen, Krämpfe) und zum Tod führen kann. Die Behandlung erfolgt wie bei Schlangenbiss mit Nebennierenrindenhormonen und Serum, zu dessen Gewinnung Tiere mit Spinnengiften aus südamerikanischen Massenzuchten von Kammspinnen geimpft werden.